Perspektiven aus_auf Kunst + Bildung II: Selbstorganisation.
Fortbildung in der Fortbildung
in Zusammenarbeit mit dem
JugendtheaterBüro Berlin

Der Termin war eine Fortbildung in der Fortbildung, die gemeinsam mit Jugendlichen des Jugendtheaterbüros Berlin (JTB) entwickelt und durchgeführt wurde. Zum einen ging es darum, Perspektiven von Jugendlichen im Hinblick auf die zu entwickelnden künstlerisch-edukativen Vorhaben kennenzulernen, zum anderen um die Frage, wie Lernprozesse gestaltet werden könnten, in denen Erwachsene von Jugendlichen und diese von ihren Peers lernen können. Die Treffen fanden in den Räumen des JTB in Moabit statt.

Das JugendtheaterBüro Berlin ist ein sozialraumorientierter, künstlerischer Betrieb, der von jugendlichen und erwachsenen Mitarbeiter*innen gemeinsam getragen und gestaltet wird. Die Akteur*innen dieses Theaters machen zu selbstgewählten Themen Theater und verbinden künstlerische und kulturelle Aktion mit politischer Bildungs- und Kampagnenarbeit, sowohl im Stadtteil Moabit, Berlin als auch bundesweit. Die durch sie initiierten und organisierten Programme sind u.a. das Festiwalla und Theater X.

Die Planung und Durchführung des Treffens von JTB und KontextSchule wurde durch Ahmed Shah (Künstlerischer Leiter JTB) und Niels Erhard (Leitung Bündnis KulTÜR auf!) begleitet und von Jasmin Ibrahim und Andrév Iliev mitverantwortet.

Die jungen Erwachsenen Jasmin Ibrahim und André Iliev gehören zum Kernteam des JTB. Ausgehend von ihren eigenen Schulbiografien führten sie Begegnungen zwischen Lehrer*innen und Schüler*innen als Rollenspiele auf, durch die beispielhaft Dominanz- und Diskriminierungsformen, die sie und auch ihre Peers im Schulkontext erfahren haben, anschaulich gemacht und nachvollziehbar wurden. Im Laufe der Veranstaltung wurden weitere Zugänge vermittelt und Methoden einbezogen, die u.a. von Augusto Boals Theater der Unterdrückten abgeleitet sind.

Die Fortbildung in der Fortbildung warf folgende Fragen auf:

• Was sind gesellschaftlich bedingte Hindernisse, die zu sogenannten Lehr- und Lernblockaden im Schulkontext führen, und wie gelingt es, deren strukturelle Ursachen an Schulen in den Blick zu nehmen?
• Wie können wir im Sinne eines „pädagogischen Kollektivs“ anstelle eines „pädagogischen Korrektivs“ (JTB) voneinander lernen, und wie ließe sich dies auf den Kontext Schule übertragen?
• Wie können langfristige und integrative Kooperationen mit Schulen entwickelt werden, in denen die Interessen und das Wissen von Schüler*innen einbezogen werden?
• Welche Formen von Lobbyarbeit durch Schüler*innen und Lehrer*innen gibt es im Schulkontext bereits und wie könnten sich diese untereinander und mit außerschulischen Partner*innen vernetzen?

Die Begegnung mit dem JTB gewährte Einblicke in die Erwartungen und Erfahrungswelt von Jugendlichen am Beispiel einer selbstorganisierten Initiative. Der Austausch gab Impulse, über Kooperationsmöglichkeiten – nicht zuletzt zwischen schulischen und außerschulischen Akteur*innen – nachzudenken und diese zu initiieren. (ad)

KS zu Gast bei: JugendtheaterBüro Berlin

Termin: Freitag, den 10. März 2017, 10 -18 Uhr