Kick-Off: KontextSchule 2014 - 2016,
2. Jahr
Das zweite KontextSchuljahr begannen wir mit einem gemeinsamen Ausstellungsbesuch zum Black Mountain College im Hamburger Bahnhof.
Zum Einstieg in die weitere Kollaboration wollten wir eine Zusammenschau unserer unterschiedlichen disziplinären und interdisziplinären Perspektiven auf die Ausstellung vornehmen:
- Wie blickt eine Künstlerin mit Performancepraxis auf die ausgestellten Zusammenhänge?
- Wie fasst ein Kunstlehrer mit Schwerpunkt Architektur diese auf?
- Welche Parallelen zur eigenen Praxis erkennt ein Künstler*innenkollektiv, das Kunst als soziale Praxis auffasst, angesichts der beschriebenen Programmatiken?
- Wo hat ein Fotograf seinen Fokus?
- Und wie nähert sich eine Deutschlehrerin, die auch Sozialkunde unterrichtet, dem Experiment BMC an?
Uns interessierten im Anschluss an diese individuellen Begehungen, welche Impulse oder Fragestellungen, sich daraus für die anstehende Zusammenarbeit ergeben, und welche Relevanz die Beteiligten dem Black Mountain College 80 Jahre danach für ihre jeweiligen professionellen Kontexte und für die gemeinsame Arbeit beimessen.
Für eine geplante Kleingruppenarbeit im zweiten Teil des Nachmittags stellten wir Texte aus dem Ausstellungskatalog zur Verfügung, die wir verschlagworteten, sodass sich die Mitwirkenden je nach disziplinärem Schwerpunkt und/oder Fragestellungen, die sie gemeinsam vertiefen wollten, in die jeweiligen Kontexte einlesen konnten. Dabei interessierten uns bei der Vorbereitung u.a. Fragen wie:
- Was könnte die am BMC erprobte Diffusion von Kunst und Vermittlung in den Alltag auf die künstlerisch-edukativen Vorhaben der Beteiligten übersetzt bedeuten?
- Welche Relevanz könnten ästhetisch-edukative Modelle - etwa Xanti Schawinskys "Spectodrama“, das Lehren und Lernen als Aufführungskunst auffasst - für den Kunstunterricht heute und seine Akteur*innen haben?
- Welche Aktualität hat die - u.a. von Annie und Josef Albers als pädagogische gleichermaßen wie als künstlerische Programmatik vertretene – Gewichtung des Prozesses gegenüber dem Produkt für ein Unterrichtsverständnis im 21. Jahrhundert, das Erfahrungen mit offenem Ausgang und eine Fehlerkultur als konstitutiv für Bildungsprozesse begreift?
- Wie fassen die Beteiligten ihr eigenes Kunst-, respektive pädagogische Verständnis im Abgleich mit dem in der Ausstellung gezeichneten und im Ausstellungskatalog beschriebenen Künstler*innenverständnis auf?
- Inwiefern ist eine Fortbildung wie die KontextSchule - historisch betrachtet - durch ein Experiment wie das BMC überhaupt erst denk- und aufführbar geworden?
KontextSchule zu Gast bei: Hamburger Bahnhof
Termin: Mittwoch, den 16. September 2015, 14:30 - 18:30 Uhr