Werkstatt: Künstlerische Forschung

Nachdem wir beim vorbereitenden Lektüretreffen verschiedene Ansätze ästhetischer und künstlerischer Forschung kennengelernt und in Kleingruppen besprochen hatten, ging es in der Werkstatt zur künstlerischen Forschung um mögliche Transfers in die pädagogische und künstlerische Praxis.

  • Wie könnten künstlerisch-forschende Methoden in die bevorstehenden Kollaborationen zwischen Schüler*innen, Lehrer*innen und Künstler*innen einfließen?
  • Was bedeutet es, sich in diese Zusammenarbeit mit einer forschenden Haltung hineinzubegeben?

Der an der KontextSchule mitwirkende Künstler und Vermittler Markus Georg, erzählte aus seiner Praxis bei Lokale Liaison, dem Kunstvermittlungsprogramm des Kunstvereins Wolfsburg, das mit einem forschenden Ansatz arbeitet. Lokale Liaison nähert “sich gemeinsam mit verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen forschend den Kontexten zeitgenössischer Kunst” an.

Anschließend stellte uns Claudia Hummel die Quadratmeterforschung als eine mögliche künstlerisch-forschende Methode vor.. Dazu teilten wir uns in Kleingruppen auf und einigten uns auf einen Quadratmeter in und um die Räumlichkeiten der UdK, den wir mit Zollstöcken absteckten. In der Folge untersuchten wir den Quadratmeter jeweils genau, wobei wir in einem ersten Schritt festhielten, was sich alles darauf befindet: Von Nutzer*innenspuren über Materialeigenschaften bis hin zu formalen Beobachtungen. Auf diese Weise hielten wir eine erste Bestandsaufnahme fest. Dieser folgte in einem zweiten Schritt die Interpretation der Beziehungen des Vorgefundenen zueinander und in einem dritten Schritt wurden Bezüge zu übergeordneten gesellschaftlichen Zusammenhängen hergestellt.

  • Was geschieht, wenn sich eine Gruppe - ausgehend von einem harmlos scheinenden Quadratmeter - über die unterschiedlichen und die geteilten Wahrnehmungen bei dessen genauer Betrachtung austauscht?
  • Welche Kontexte eröffnen sich?
  • Welche spontanen Assoziationen ergeben sich?
  • Welche (Un)Sichtbarkeiten werden – je nach Konstellation der Gruppe - (re)produziert?

Der Nachmittag stand für die Weiterentwicklung und Besprechung der individuellen künstlerisch-edukativen Vorhaben zur Verfügung. Claudia Hummel und Claudia Schönherr-Heinrich von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft, standen den Tandems und Teams beratend zur Seite. (de/sb/ch)

Gäste: Claudia Hummel, Claudia Schönherr-Heinrich / Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft

Termin: Freitag, den 9. Oktober 2015, 10 - 18 Uhr