Werkstatt: Körper(wissen)
in Lernprozessen & Clowning
Im Rahmen dieser Werkstatt befassten wir uns unter Anleitung von Hilary Ramsden mit Fragen, wie der Körper an Lernprozessen beteiligt ist. Dabei ging es darum, darüber zu reflektieren, wie sich Körper im schulischen Kontext bewegen (können) und wie die Mitwirkenden der KontextSchule sie in ihrer Zusammenarbeit aktiv einbeziehen könnten. Hilary Ramsden ist Senior Lecturer an der University of South Wales, wo sie Applied Drama, Performance and Activism unterrichtet. Zur Einführung des Workshops erläuterte Hilary Ramsden die Verknüpfungen zwischen Clowning und Aktivismus und ging auf die Entwicklung von Rebel-Clowning als einer Anti-Globalisierungs-Bewegung ein, deren Aktionen beim G8-Gipfel 2005 für Aufsehen gesorgt hatten. In der Nachbesprechung der Präsentation wurde deutlich, dass Aktionen im Rahmen von Rebel-Clowning je nach Personen und Kontexten an Grenzen stoßen (können) und kritisch wahrgenommen werden sollten. Unter anderem wurde kritisiert, dass sich die Situation von schwarzen Aktivist*innen und Aktvist*innen of Colour seit 2005 markant verändert hätte – wie die Black Lives Matter Bewegung in den USA und darüber hinaus deutlich mache. Dass die vorgestellten Rebel Clowning Ansätze diese Veränderungen nicht angemessen berücksichtigen würden und ein Bewusstsein für die unterschiedlichen Risiken, denen sich Körper verschiedener Subjekte im öffentlichen Raum aussetzen, fehle: Dass sich etwa Personen, die von Racial Profiling betroffen sind, ganz anders - und unter Umständen lebensgefährlich - gefährden, wenn sie sich an solchen Aktionen des Widerstands beteiligten. Im anschließenden Teil der Werkstatt arbeitete Hilary Ramsden mit praktischen Methoden des Clownings. Dabei untersuchte sie gemeinsam mit uns, wie in kleinen Beobachtungs- und Transferübungen Bewegungsabläufe greifbar werden können und wie mit deren Unterbrechung gespielt werden kann. Im Laufe des Workshops standen folgende Fragen im Mittelpunkt:
- Wie sind Körper an Erfahrungs- und Lernprozessen beteiligt?
- Wie könnte Clowning als Strategie unser künstlerisch-pädagogischen Methodenrepertoire ergänzen?
- Wie könnten Methoden des Clownings und damit einhergehende Formen von Interventionen in Vermittlungsprozessen für Unterbrechungen sorgen und dabei Machtstrukturen sichtbar machen?
Schließlich wurden die gewonnenen Erfahrungen und Ansichten im Plenum diskutiert und reflektiert.
Gast: Hilary Ramsden
Termin: Freitag, den 23.2.2018, 10:00-18:00