Lektüre(n)treffen: Repräsentation
- Wer stellt wen auf welche Weise dar?
- Wer darf (sich oder andere) nicht darstellen?
- Was wird gezeigt und was gerade nicht?
Mit diesen Fragen aus einem der vorbereitenden Texte beschäftigten wir uns im Hinblick auf die Dokumentation der künstlerisch-edukativen Vorhaben. Gleichzeitig nahmen wir damit Bezug auf den Vorschlag zweier Beteiligter, uns die Rahmenlehrpläne hinsichtlich möglicher Spielräume im Sinne eines Raufbrechens genauer anzuschauen.
Anstatt Lektüretreffen und Werkstatt wie bisher terminlich zu trennen, wollten wir die Termine mit Nanna Lüth dazu zu nutzen, die vorbereitende Lektüre direkt mit praktischen Übungen zu verweben und umgekehrt, Beobachtungen aus der Praxis mit Textstellen abzugleichen.
Den Nachmittag begannen wir mit einer Bildbesprechung der Arbeit Eine glückliche Ehe der Künstlerin Daniela Comani, die verschiedene Lesarten ermöglicht und Zuschreibungen zur Kategorie Geschlecht thematisiert. Dazu findet sich eine Handlungsanleitung im Kommentar zu Raufbrechen von Anna Schürch und Nora Landkammer, den wir vorbereitend gelesen hatten:
- “Die folgenden Handlungsanleitungen haben das gemeinsame Ziel, das permanent verfügbare Bildangebot in den Medien des Alltags genauer und bewusster anzuschauen und sich ein Wissen über Darstellungskonventionen zu erarbeiten. Die künstlerischen Arbeiten dazu weisen einerseits auf Unsichtbarkeiten und Bildlogiken hin, andererseits zeigen sie Taktiken, um das Vor-Gesehene in Frage zu stellen und zu bearbeiten.”
Anschließend diskutierten wir vor dem Hintergrund eines Auszuges aus dem Rassismuskritischen Leitfaden in Kleingruppen mitgebrachte Bilder zur Kulturellen Bildung/zu Kunstunterricht, auf denen Menschen zu sehen sind. Die Abbildungen dienten als Grundlage, um über visuelle Stereotypen und Hierarchiebotschaften zu sprechen. Schließlich brachten wir die Bilder in eine Anordnung, die versuchte, dem Vorschlag der Autor*innen nach einer Kontextualisierung und Kommentierung “von problematischen (rassistisch konnotierten) Bildern aus Medien und Lehrfächern” Rechnung zu tragen:
- “Bei der Auswahl der Bilder spielt neben der Absicht des*der Autors*in das Vorwissen der Betrachter*innen und der rassistisch-historische Kontext eine Rolle; Wer spricht? Werden Stereotype bedient?”
Die Diskussion machte die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Arbeit im Sinne eines Kritischen Weißseins innerhalb der homogenen Gruppe weißer Mitwirkender an der KontextSchule deutlich.
Gast: Nanna Lüth
Termin: Mittwoch, den 25. November 2015, 14:30 - 18:30 Uhr